In einer Welt, in der Fastfood und Tiefkühlgerichte alltäglich sind und Supermärkte vor verpackten und haltbaren Lebensmitteln überquellen, könntest du dich fragen: Warum sollte ich mir die Mühe machen, Lebensmittel selbst einzukochen, zu trocknen, einzufrieren oder anderweitig haltbar zu machen? Ich liefere dir 5 gute Gründe dafür, deine Vorratskammer mit Selbstgemachtem zu befüllen!

Leckere Rezepte zum Haltbarmachen

1. Weniger Lebensmittelverschwendung

Indem du Lebensmittel konservierst, kannst du diese länger lagern, ohne dass sie verderben. Denn ein beträchtlicher Teil der weltweit produzierten Nahrungsmittel wird nie verzehrt, sondern landet stattdessen auf dem Müll.

Ich gebe dir gerne ein Beispiel aus meinem Alltag: Verlangt ein Rezept beispielsweise 100 ml Traubensaft und ich habe eine 750 ml-Flasche dafür geöffnet, dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass die restlichen 650 ml nicht getrunken werden. Sie verderben oft und müssen entsorgt werden. Ich koche deswegen gerne in kleinen Gläsern ein. So muss ich nicht große Mengen verzehren oder weiterverwerten, wenn ich gar keinen Appetit darauf habe.

getrocknete Schale von der Tomate

Auch bei der Verarbeitung von Lebensmitteln entstehen Abfälle, die nicht auf dem Müll landen müssen. Die Schale von einer Wassermelone lässt sich z.B. prima zu Kimchi weiterverarbeiten und ist dann lange haltbar. Die Haut der Tomate ist getrocknet eine leckere Würzbeigabe und Granatapfelschalen sind ein richtiges Superfood und stecken voller Vitamin C und Antioxidantien.

Kichererbsen, Linsen und Schwarze Bohnen

2. Gut für den Geldbeutel

Das Haltbarmachen von Lebensmitteln kann auch eine kostengünstige Möglichkeit sein, den Vorratsschrank zu füllen. So sind Trockenbohnen im Vergleich zu ihren bereits in Dosen konservierten Gegenstücken wesentlich preiswerter und du kannst sie zu Hause leicht haltbar machen.

Wenn du Obst- und Gemüse selbst anbaust, kannst du oft richtig sparen. Denn dann kommt ins Glas, was bei dir quasi gratis gewachsen ist. Auch der Kauf von saisonal verfügbaren Lebensmitteln lohnt sich oftmals, da sie meist preiswerter angeboten werden als außerhalb der Erntezeit. Oder du gehst in der Natur sammeln. In meiner Nähe wachsen u.a. Brombeeren, Holunderbeeren, Kornelkirschen, Esskastanien, Haselnüsse und Äpfel. Ich habe auf diese Weise 3 Kg Brombeeren geerntet, für die ich nichts außer etwas freie Zeit in guter Gesellschaft aufgebracht habe. Im Supermarkt hätte ich dafür zu dieser Zeit 60 Euro ausgeben müssen und halb so viel Spaß gehabt.

3. Gesunde Ernährung ohne Konservierungs- und Zusatzstoffe

Durch traditionelle Konservierungsmethoden können der Geschmack und die gesundheitsfördernden Eigenschaften von Lebensmitteln bewahrt werden. Im Vergleich zu industriell verarbeiteten Produkten, die oft mit Konservierungs- und Zusatzstoffen versehen sind, behalten zu Hause eingemachte Lebensmittel ihren natürlichen Geschmack und viele ihrer Nährstoffe.

In vielen Fällen ist es außerdem deutlich gesünder, Lebensmittel aus dem Glas zu verzehren. Denn in Dosen wurden große Mengen des Hormongiftes Bisphenol A (BPA) festgestellt. Und im Gegensatz zu gekauften Konservendosen liefern dir einige der häuslichen Konservierungsmethoden sogar zusätzliche Nährstoffe. Aus diesem Grund fermentieren seit einigen Jahren immer mehr Menschen in der heimischen Küche. Denn Fermentiertes enthält viele wertvolle Mikroorganismen, die u.a. der Verdauung guttun. Wenn du ausprobieren möchtest, wie lecker fermentierte Pommes schmecken, dann probiere mein Rezept aus!

Pommes im Glas fermentieren
stueckige Tomaten eingekocht im Glas mit Kochloeffel

Ein weiterer Pluspunkt für das Haltbarmachen: der Anbau und die Ernte von Obst- und Gemüse bringen dich zusätzlich an die frische Luft, du bewegst dich und tankst Sonne. Und wenn du mit Freunden und Familie gemeinsam erntest und einkochst, so tust du nicht nur deinem Körper, sondern auch deiner Seele etwas Gutes.

4. Saisonale Vielfalt das ganze Jahr über

Einkochen, Trocknen und Einfrieren ermöglichen es dir, die Vielfalt saisonaler Produkte das ganze Jahr über zu genießen. Beispielsweise kannst du im Sommer reichlich vorhandene Früchte einkochen oder zu Marmeladen verarbeiten, um im Winter eine fruchtige Note auf den Frühstückstisch zu bringen. Aber auch eingefrorenes Obst eignet sich super für den Winter. Denn es enthält viele Vitamine. Damit lassen sich u.a. Overnight Oats, Obstsalate, Desserts und Gebäck aufpeppen. Und getrocknete Beeren sind eine leckere Zutat für selbst hergestellte Müsli-Mischungen. Aber auch die eigene Tomatensauce schmeckt eingemacht einfach lecker. So hast du selbst im Winter viel Freunde mit deiner sommerlichen Tomatenernte.

5. Weniger Verpackungsmüll

Indem du Lebensmittel haltbar machen, kannst du auch den ökologischen Fußabdruck deiner Ernährung reduzieren. Selbst erzeugte Lebensmittel erfordern in der Regel weniger Verpackung und haben oft einen geringeren Energieverbrauch im Herstellungsprozess als industriell verarbeitete Produkte. Meine Einmachgläser sind zum Beispiel immer wieder einsatzbereit und ich kann sie, sind sie einmal geleert, wieder mit neuen Leckerbissen befüllen. Auch für den Transport von Kartoffeln, Roter Bete oder Karotten aus dem Garten in die Küche benötige ich keine aufwändigen Verpackungen.

Fazit

Insgesamt gibt es viele gute Gründe, warum es sinnvoll ist, Lebensmittel selbst einzukochen, zu trocknen, einzufrieren und haltbar zu machen. Es ermöglicht dir nicht nur, Lebensmittelverschwendung zu reduzieren und saisonale Vielfalt zu genießen, sondern auch deinen eigenen Beitrag zur Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit zu leisten. Kennst du weitere gute Gründe für das Haltbarmachen? Dann hinterlasse gerne einen Kommentar!
Erika Nagler erntet Rote Bete und Gemüse

bei der Gemüseernte (© Nina Mutters)

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