Heute eine leckere Tomatensauce mit Bisphenol A verfeinert? Was für Unwissende wie eine fancy Geheimzutat klingt, will eigentlich niemand auf dem Teller. Denn Bisphenol A (BPA) ist ein Hormongift, das selbst in geringen Mengen schädliche Auswirkungen auf die Fortpflanzung und das Nervensystem von uns Menschen hat und u.a. spätere Krebserkrankungen begünstigt. (Mehr Infos dazu findest du hier: Akute Gesundheitsgefahr: Hormongift BPA schädlicher als bislang vermutet – BUND e.V.)

Und was hat das nun alles mit Tomatensauce zu tun? – Im Juli 2923 veröffentlichte Ökotest Testergebnisse zu geschälten Tomaten. Alarmierend war dabei, dass alle Tomaten in Konserven die zugelassene Menge an Bisphenol A (BPA) überschreiten. Nur die zwei getesteten Produkte aus dem Glas waren frei von BPA.

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Selbstversorgung und Haltbarmachung von Lebensmitteln als Alternative?

Mich bestätigt das wieder darin, mein Obst und Gemüse selbst einzumachen. Denn BPA findet sich nicht nur in Tomatenkonserven. So hat u.a. der BUND e.V. in Untersuchungen BPA in Konserven von Kokosmilch, Mais, Sauerkraut und Thunfisch gefunden – letzteres zumindest für Veganer nicht relevant.

Produkte aus Flaschen und Gläsern sind hierzu eine gute Alternative, da hier (bis auf die Dichtungen) auf Kunststoffe verzichtet wird. Sofern es aber meine Zeit erlaubt, lohnt sich das Einkochen am heimischen Herd durchaus. Denn hier habe ich direkten Einfluss darauf, welches Obst- und Gemüse ich verwende, ob ich es nun selbst anbaue oder aus fairem und regionalem Anbau beziehe. Denn nach Möglichkeit möchte ich auch keinen Beitrag zu Produktionsbedingungen leisten, in denen Feldarbeiter unter menschenunwürdigen Bedingungen das Gemüse ernten, dass dann bei mir auf dem Esstisch landet.

Erika Nagler erntet Rote Bete und Gemüse

bei der Gemüseernte (© Nina Mutters)

Warum Haltbarmachen auch im Alltag sinnvoll und machbar ist

Im Alltag sind Selbstversorgung und das Haltbarmachen von Lebensmitteln nicht für alle Menschen möglich. Was nun? Wie bereits beschrieben, sind haltbaren Lebensmitteln in Gläsern anstatt Konserven eine Alternative. Auch durch die direkte Verarbeitung von frischen Lebensmitteln, möglichst aus biologischem Anbau, umgehen wir viele Schadstoffe. Doch es lohnt sich auch ab und zu der zeitliche Aufwand Lebensmittel selbst einzukochen. Denn mit einem Grundstock an eingekochten Tomaten, Karotten, Kartoffeln, Kürbissen, Linsen und Hülsenfrüchten und anderem Obst- und Gemüse kannst du, wenn die Zeit mal knapp ist, schnell, bequem und einfach entweder komplette Gerichte zaubern oder die Zubereitungszeiten dafür verkürzen.

Gemeinsam Gemüse einkochen

Oft geht das Haltbarmachen von Gemüse oder Obst erstaunlich einfach und schnell. Es sind das fehlende Wissen und die fehlende Praxis, die uns davor oft zurückschrecken lassen. Und was spricht gegen einen Einkochnachmittag oder Abend mit Freunden oder Familie? Mit Musik, leckeren Getränken und mitgebrachten Snacks bleibt niemand hungrig. Das Schälen und Schnippeln von größeren Mengen gehen gemeinsam schneller von der Hand als alleine und aus dem Anlegen von Vorräten wird ein soziales Event! Und am Ende des Tages geht jede und jeder mit eigenen Einmachprodukten nach Hause.

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