Sie ist frisch ein wahrer Genuss, schmeckt nussig, aber auch süß und lässt mich unweigerlich an Weihnachten denken – die Esskastanie. Jetzt ist es wieder so weit und die Erntezeit beginnt. In meiner Wohngegend gibt es mindestens fünf große Esskastanienbäume, die über mehrere Wochen hinweg ihre Früchte abwerfen. Ich muss nur noch ernten und darf währenddessen auch noch den Herbstmorgen genießen!

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Herkunft der Esskastanie

Die Ess- oder Edelkastanie gehört zur Familie der Buchengewächse und hat ihren Ursprung vermutlich im Kaukasus. Wahrscheinlich waren es die Römer, die sie im Mittelmeerraum und den römischen Provinzen verbreiteten. Der Baum schätzt ein warmes und mildes Klima und wird mit Blick auf den Klimawandel auch als Baum der Zukunft gehandelt. Die Maronen sind gezüchtete Esskastanie und deutlich größer als ihre wilden Verwandten. Nicht verwechseln solltest du die Esskastanie mit der Rosskastanie. Diese ist nicht genießbar, aber für das Basteln von Kastanienmännchen bestens geeignet.

Die richtige Ernte und Lagerung

Möchtest du Esskastanien ernten, solltest du das über mehrere Tage verteilt machen, denn die Bäume werfen ihre reifen Früchte zwischen Ende September bis Ende Oktober über einen Zeitraum von 2-4 Wochen ab. Von den größten Früchten trennt sich der Kastanienbaum meist etwas später. Zuerst sind die kleinen, verkümmerten dran, damit genug Kraft in letzte Reife der gesunden Kastanien gesteckt werden kann. Die Früchte wachsen von einer stacheligen Schale umhüllt am Baum, der sie zur Reifezeit abwirft. In der Regel platzt die Schale dabei auf und du musst dich für die Ernte nur noch bücken. Aber Vorsicht! Die Schale ist stachelig. Nach der Ernte sind die Esskastanien kühl gelagert (bei ca. 13-18 Grad Celsius Raumtemperatur) nur ein bis drei Tage haltbar, denn sie sind ähnlich wie Kartoffeln eher reich an Stärke und weisen einen niedrigen Fettgehalt im Vergleich zu z.B. Walnüssen auf. Du solltest direkt nach der Ernte die stachelige Schale entfernen und die Kastanien auf einem Blech oder Tuch ausbreiten, so dass möglichst von allen Seiten Luft zirkulieren kann und sich kein Schimmel bildet.
Esskastanien im Jutesack

Bezugsquelle Supermarkt

Im Supermarkt gibt es Esskastanien oder Maronen im verarbeiteten Zustand als Püree, geschält und vakuumiert, eingelegt, kandiert oder zu Mehl weiterverarbeitet im Regal oder während der Herbstsaison in der Gemüseabteilung. Galt sie lange Zeit als das „Brot der Armen“, findet ihr die Esskastanie und deren Endprodukte mittlerweile oft auch in der Delikatessenabteilung. Wie gehst du aber zu Hause richtig vor, wenn du Esskastanien gesammelt hast und nicht gleich verzehren möchtest?

Maronen einfrieren

Möchtest du Esskastanien haltbar machen, so lagerst du sie am besten in einem fest verschlossenen, luftdichten Behälter im Tiefkühler bei mindestens -18 Grad Celsius. Die Kastanien sind dann ca. ein Jahr haltbar. Im Kühlschrank halten sie sich bei 0-7 Grad Celsius für ca. einen Monat. Du hast theoretisch auch die Möglichkeit deine Esskastanien zu trocknen und zu Mehl zu malen oder für die Weiterverarbeitung in Wasser quellen zu lassen. Allerdings dauert das mehrere Tage.

Esskastanien einkochen oder kandieren

Bitte versuche deine Esskastanien nicht zu Hause in Gläsern einzukochen. Obwohl es im Internet dazu Anleitungen gibt, sind diese nicht für sicher befunden! Eine andere Form des Konservierens ist das Kandieren. Wegen des hohen Zuckergehaltes halte ich es für unbedenklich. Allerdings ist dieses Verfahren zwar traditionell erprobt, jedoch nicht nach wissenschaftlichen Standards auf seine Sicherheit beim Verzehr getestet. Für die vielfältige Verwendung in der Küche ist das Kandieren allerdings nicht die beste Konservierungsmethode.
Esskastanien im Jutesack

Maronen und Esskastanien richtig haltbar machen

Sie ist frisch ein wahrer Genuss, schmeckt nussig, aber auch süß und lässt mich unweigerlich an Weihnachten denken – die Esskastanie. Jetzt ist es wieder soweit und die Erntezeit beginnt. Wie gehst du aber zu Hause richtig vor, wenn du Esskastanien gesammelt hast und nicht gleich verzehren möchtest?
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Kochutensilien

  • 1 Kochtopf
  • 1 Küchenmesser (zum Anritzen der Kastanien)
  • 2-3 Küchentücher
  • 1 Schüssel
  • Gefrierbehälter oder Beutel

Anleitungen
 

  • Wasche die Esskastanien und sortiere Früchte mit Löchern oder Beschädigungen aus. Verwende vor allem die großen Früchte, da sie sich besser schälen lassen.
  • Ritze die Haut der Kastanien sowie die pelzige Zwischenhaut kreuzförmig ein, damit sich die Schale später gut von der Nusslösen lässt.
  • Koche die Esskastanien im Wasser für ca. 20 Minuten.
  • Lege die Esskastanien in kaltes, mit Eiswürfel befülltes Wasser, so dass die pelzige Haut unter der Schale nicht antrocknet. So lassen sich die Esskastanien auch in größeren Mengen gut schälen.
  • Verpacke die geschälten Esskastanien in einem Behälter oder Beutel und drücke vor dem Verschließen möglichst viel Luft heraus. Friere deine Ernte ein.
  • Möchtest du die tiefgekühlten Esskastanien verzehren, so kannst du sie auftauen und weiterverarbeiten. Du kannst sie nun auch kurz im Backofen oder der Pfanne rösten oder für Gerichte verwenden.

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