Was tun mit zu viel Zucchini?
Wie kann man Zucchini haltbar machen – ohne Einfrieren oder Einkochen?
Wie funktioniert Zucchini trocknen im Dörrautomaten oder Backofen?

Wenn du dir genau diese Fragen stellst: Willkommen im Club. Sommerzeit ist Zucchinizeit – das vielseitige Gemüse steckt voller Vitamin C und schmeckt nicht nur in Eintöpfen, Gemüsepfannen oder gebacken mit Öl und Gewürzen, sondern auch fein geraspelt in Brot oder Kuchen.

Wenn die Pflanzen aber eine Frucht nach der anderen produzieren, die scheinbar über Nacht ihre Größe verdoppeln können, dann musst du nach diesem Beitrag nicht jeden Tag Zucchini essen, bis sie dir zu den Ohren heraushängen. Die berüchtigte „Zucchinischwemme“ treibt dir nicht mehr den Angstschweiß auf die Stirn. Denn du sorgst schon einmal für Herbst und Winter vor!

Wie du das Gartengemüse ganz einfach trocknen und so ohne Einkochen oder Einfrieren haltbar machen kannst, erfährst du in diesem Artikel. Ob im Dörrautomaten, im Backofen oder an der Luft – ich zeige dir alle Methoden Schritt für Schritt. Und das Beste: Mit ein paar Tipps kannst du deine getrockneten Zucchini später sogar zu Zucchinimehl verarbeiten!

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Warum Zucchini trocknen?

  Spart Platz – kein Gefrierschrank nötig
  Monatelang haltbar – ganz ohne Zusätze
  Vielseitig verwendbar in Eintöpfen, Aufläufen oder als Chips
  Auch als Zucchinimehl super geeignet

Eine große, ausgehöhlte Zucchinihälfte – ideal vorbereitet für die Weiterverarbeitung, z. B. zum Raspeln oder Trocknen.
Frische Zucchini werden auf einer Reibe grob geraspelt – perfekt für spätere Verwendung als Zucchinimehl oder für Gemüsebratlinge.

Zucchini vorbereiten

Wähle frische, feste Zucchini ohne Beschädigungen. Wasche sie gründlich, entferne die Enden und halbiere oder viertle sie. Entferne bei großen Zucchini das weiche, kernige Frchtfleisch in der mitte. Hobel die Stücke anschließend in gleichmäßige 1 cm dicke Scheiben – so trocknen sie besonders gut. Möchstest du die Zucchini lieber geraspelt trocknen, dann kannst du sie auch vor dem Blanchieren raspeln.

Blanchieren – ja oder nein?

Ich blanchiere Zucchini immer, bevor ich sie trockne – das lohnt sich wirklich. Du solltest diesen Schritt auf keinen Fall überspringen. Warum?

  1. Die Farbe bleibt kräftig grün und appetitlich
  2. Enzyme werden deaktiviert – das schützt Geschmack & Nährstoffe
  3. Die Textur bleibt stabil – nichts wird beim Trocknen gummiartig sondern bleibt knackig und lecker

So geht’s bei Zucchini-Stücken

  1. Wasser zum Kochen bringen, Eiswasser bereitstellen
  2. Zucchinischeiben 3 Minute ins kochende Wasser, dann sofort ins Eisbad
  3. Gut abtropfen und trocken tupfen

So gehts bei Zucchini-Raspeln

  1. Wasser zum Kochen bringen, Eiswasser bereitstellen, Dampfgareinsatz in Kochtopf hängen
  2. Zucchiniraspel in passenden Mengen in den Dampfeinsatz geben und 1-2 Minuten im Dampf blanchieren.
  3. Gut abtropfen lassen und trocken tupfen.
In einem Dampfgar-Topf werden Zucchinischeiben schonend blanchiert – ein wichtiger Schritt vor dem Trocknen.

Schritt-für-Schritt: Zucchini trocknen

Dörrautomat

  • Scheiben gleichmäßig auf die Gitter legen
  • Temperatur: 50–55 °C
  • Trocknungszeit: 8–12 Stunden

Backofen

  • Auf niedrigster Stufe (ca. 50 °C) vorheizen
  • Backpapier verwenden, Tür leicht offen lassen
  • Trocknungszeit: 8–12 Stunden

Lufttrocknung / Sonne

  • Nur bei trockenem, warmem Wetter
  • Auf Tüchern auslegen, mit Fliegenschutz abdecken
  • Dauer: 2–3 Tage, je nach Witterung
Zucchinischeiben auf einem Blech mit Backpapier werden im Umluftofen bei niedriger Temperatur getrocknet.

Übersicht: Trocknungszeiten im Vergleich

Methode Temperatur Dauer Hinweis
Dörrautomat 50–55 °C 8–12 Stunden Energiesparend & konstant
Backofen 50 °C 8–12 Stunden Ofentür offen lassen nicht vergessen
Sonne / Luft 2–3 Tage Nur bei trockenem Wetter, abdecken

Zucchini richtig konditionieren

Nach dem Trocknen kannst du die Zucchini für 5–7 Tage in einem Glas ohne Deckel bei Raumtemperatur stehen lassen und täglich leicht schütteln. So verteilt sich eventuelle Restfeuchtigkeit gleichmäßig, und du beugst Schimmelbildung vor – besonders wichtig bei dickeren Stücken oder ungleichmäßiger Trocknung. Mehr zum Konditionieren von getrocknetem Obst u nd Gemüse findest du in meinem Beitrag Getrocknete Lebensmittel richtig lagern – Schimmel, Haltbarkeit & Botulismus vermeiden.

Zucchinimehl selber machen – ganz einfach!

  Du willst deine getrockneten Zucchini noch vielseitiger nutzen? Dann verwandle sie in feinesglutenfreies Zucchinimehl – perfekt für herzhafte Muffins, Brote oder als Gemüsebooster im Teig für mekelige Kinder!

Und so geht’s:

  •   Getrocknete Zucchini (geraspelt oder dünne Scheiben) in großer Menge in einen Hochleistungsmixer oder Pürierer geben.
  •   Auf höchster Stufe fein mahlen, bis ein gleichmäßiges Pulver entsteht.
  •   Damit das Mehl nicht verklumpt: In kleinen Muffinförmchen verteilen und nochmals 1 Stunde bei 50–60 °C im Dörrautomaten oder Backofen nachtrocknen.
  •   Vollständig abkühlen lassen und trocken, kühl und luftdicht lagern – z. B. in Schraubgläsern mit Trockenmittel.

Tipp: Das Mehl schmeckt mild und leicht nussig – ideal für alles, was herzhaft gebacken wird.

Selbstgemachtes Zucchinipulver aus getrocknetem Gemüse – praktisch für Suppen, Saucen und vegane Vorräte.

Lagerung

Die getrockneten Zucchini sollten vollständig abgekühlt sein. Dann gilt:

  • In luftdichten Gläsern oder Dosen lagern
  • Optional mit Silicagel oder Trockenmittel
  • Kühl, dunkel und trocken aufbewahren
  • Haltbarkeit: mindestens 6–12 Monate, oft länger
Getrocknete Zucchiniraspel in einem Vorratsglas – ideal zur langfristigen, trockenen Lagerung.

Verwendungsideen für getrocknete Zucchini

Was tun mit den getrockneten Scheiben? Hier ein paar Ideen:

  • In Suppen und Eintöpfen mitkochen (kein Einweichen nötig)
  • In der Pfanne anbraten als Low-Carb-Beilage
  • Mit Öl & Kräutern backen – knusprige Gemüsechips
  • Zu feinem Zucchinimehl mahlen – für Brot, Pizza oder Muffins
  • In Kräutersalz oder selbst gemachter Gemüsebrühe verwenden

Fazit: Zucchini trocknen – einfach, sicher und vielseitig

Zucchini zu trocknen ist die beste Lösung gegen die Zucchinischwemme im Sommer. Du sparst Platz im Gefrierschrank, verlängerst die Haltbarkeit und hast ein echtes Multitalent im Vorratsschrank. Egal ob als Chips, Suppeneinlage oder gemahlen zu Zucchinimehl– deine Ernte ist nun bereit für die verschiedensten Einsätze in der Küche!

Häufige Fragen zum Trocknen von Zucchini (FAQ)

Kann ich Zucchini auch einkochen?
  Ja – aber nur im Pressure Canner. Zucchini sind säurearm und daher nicht fürs Wasserbad geeignet. Sie werden beim Einkochen schnell matschig. Eine sichere, getestete und leckere Ausnahme ist das Rezept für süße Zucchini-Ananas im Wasserbad. Hier findest du es:
Zucchini-Ananas einkochen –Fruchtige Vorratsidee mit Twist.

Muss ich Zucchini vor dem Trocknen blanchieren?
  Ja – das verbessert Farbe, Textur und Haltbarkeit deutlich.

Wie erkenne ich, ob Zucchini richtig getrocknet sind?
  Sie sind brüchig, spröde und nicht mehr biegsam. Wenn sie sich noch weich anfühlen, brauchen sie länger.

Wie lange halten getrocknete Zucchini?
  Bei guter Lagerung mindestens 6–12 Monate.

Kann ich auch geraspelte Zucchini trocknen?
  Ja – ideal für Zucchinibrot oder Muffins. Auch hier: vorher blanchieren!

Wie lagere ich getrocknete Zucchini am besten?
  In luftdichten Gläsern oder Mylarbeuteln mit Trockenmittel, kühl und dunkel.

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