Apfelsaft gehört einfach dazu – ob Kindergeburtstag, Frühstück oder als erfrischender Durstlöscher zwischendurch. Dieses Jahr tragen meine Apfelbäume wieder reichlich, und neben Apfelmus koche ich auch Apfelsaft ein. Der Vorteil: Eingekochter Saft hält sich bis zu einem Jahr, ohne dass du Zusatzstoffe brauchst.
Für diesen Beitrag orientiere ich mich an dem Rezept des National Center for Home Food Preservation (NCfHFP).
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Die Mischung macht’s – welche Apfelsorten eignen sich?
Apfelsaft schmeckt besonders komplex, wenn du verschiedene Sorten mischst. Jede Sorte bringt ihre ganz eigene Note mit:
- Süße Äpfel wie Gala, Jonagold oder Golden Delicious geben dem Saft Fruchtigkeit und Fülle.
- Säuerliche Äpfel wie Boskoop, Elstar oder Gravensteiner bringen Frische und machen den Saft lebendig.
- Mostäpfel oder alte Sorten wie Brettacher oder Schöner aus Boskoop geben Tiefe, Würze und ein bisschen „Erdigkeit“.
Mein Tipp: Kombiniere mindestens 2–3 Sorten. So entsteht ein Saft, der vielschichtiger ist als die Standard-Säfte aus dem Supermarkt.
Apfelsaft einkochen: kurz erklärt
Damit dein Apfelsaft wirklich lange haltbar ist, lohnt es sich, die Verarbeitungsschritte einzuhalten. Das Wichtigste dabei:
- Frisch gepressten Saft innerhalb von 24 Stunden verarbeiten.
- 24–48 Stunden im Kühlschrank ruhen lassen, damit sich der Saft klärt und der Bodensatz absetzen kann.
- Danach vorsichtig die klare Flüssigkeit abgießen und bei Bedarf durch ein Tuch oder einen Filter seihen.
- Den Saft bis zum Kochen erhitzen, dann heiß in sterile Gläser füllen (etwas Kopfraum lassen).
- Im Wasserbad einkochen – die genaue Zeit findest du unten im Rezept.
Kurz gesagt: vorklären, erhitzen, abfüllen, einkochen – fertig!
Weitere Rezepte mit Apfel

Verarbeitungszeiten für Apfelsaft (metrisch)
Glasgröße | 0–300 m Höhe | 300–1.800 m Höhe | über 1.800 m Höhe |
---|---|---|---|
500 ml oder 1 Liter | 5 Minuten | 10 Minuten | 15 Minuten |
2 Liter | 10 Minuten | 15 Minuten | 20 Minuten |
(Quelle: USDA Complete Guide to Home Canning, 2015 – angepasst ins metrische System)
Für Deutschland reicht normalerweise die erste Spalte („0–300 m“).
Tipps für aromatischen Apfelsaft
- Winterlich: Beim Erhitzen eine Zimtstange mitziehen lassen.
- Herbstlich: Ein, zwei Nelken sorgen für eine würzige, warme Note.
- Geschenkidee: Den Saft in hübsche Flaschen abfüllen, Etikett drauf, fertig ist das perfekte DIY-Mitbringsel.

Klar oder naturtrüb?
- Klarer Apfelsaft: optisch schöner, länger haltbar, weniger Bodensatz.
- Naturtrüber Apfelsaft: intensiver im Geschmack, wirkt rustikaler, dunkelt aber schneller nach.
Beide Varianten sind möglich – die USDA empfiehlt, den Saft vorklären zu lassen, damit er länger hält.
Wusstest du schon?
Im Handel bekommst du Apfelsaft meist in Mehrwegflaschen aus Glas oder Plastik oder im Tetrapack.
Vor allem die beiden letzten Varianten sind nicht besonders gut für die Umwelt.
Wenn du Apfelsaft im Glas einkochst, hast du nicht nur ein gesundes, sondern auch ein nachhaltiges Produkt.
Du kennst die Herkunft der Äpfel und hast den gesamten Herstellungsprozess selbst im Auge.
Alternative Methoden: einfrieren oder frisch lagern
Falls du keinen Einkochtopf hast oder nur kleine Mengen verarbeiten möchtest:
- Einfrieren: Apfelsaft hält sich tiefgekühlt 6–12 Monate. Nach dem Auftauen aber zügig verbrauchen.
- Frisch lagern: Im Kühlschrank ist selbst gepresster Saft nur 2–3 Tage haltbar.
Einkochen bleibt die beste Methode, wenn du Vorrat für viele Monate anlegen willst.
Verwendungsideen für eingekochten Apfelsaft
Apfelsaft ist mehr als nur ein Getränk:
- als Basis für heißen Apfelpunsch im Winter
- in Smoothies oder Shakes
- als Flüssigkeit zum Geliermittel anrühren bei Gelees
- als Backzutat für Kuchen oder Cremes
- für herzhafte Gerichte, z. B. Rotkohl oder eine vegane Bratensauce
Bald findest du hier auch ein eigenes Rezept für [Apfelpudding aus Apfelsaft] – ein schnelles Dessert, das besonders im Herbst gut ankommt.

Saisonaler Tipp
- Herbst: Mit Kindern gemeinsam Äpfel sammeln, entsaften und die Ernte einwecken.
- Winter: Eingekochten Saft für Glühapfel oder Kinderpunsch verwenden.
- Sommer: Eiswürfel aus Apfelsaft einfrieren oder ein frisches Sorbet daraus zaubern.
FAQ – Häufige Fragen zum Apfelsaft einkochen
1. Kann ich naturtrüben Apfelsaft einkochen?
Ja! Der USDA empfiehlt das Vorklären, aber du kannst Saft auch naturtrüb einkochen. Er hält sich etwas kürzer und dunkelt schneller nach.
2. Muss ich Zucker hinzufügen?
Nein, Apfelsaft ist von Natur aus süß genug. Zucker ist nicht nötig.
3. Wie lange ist eingekochter Apfelsaft haltbar?
Mindestens 12 Monate – kühl, dunkel und trocken gelagert.
4. Kann ich Apfelsaft einfrieren statt einkochen?
Ja, das geht problemlos, aber er braucht viel Platz im Gefrierfach.
5. Wie lange hält sich selbst gemachter Apfelsaft im Kühlschrank?
Unpasteurisiert nur 2–3 Tage. Deshalb ist Einkochen die sicherste Methode.
6. Kann ich Apfelsaft ohne Einkocher haltbar machen?
Ein normaler großer Kochtopf funktioniert als Wasserbad, solange die Gläser vollständig mit Wasser bedeckt sind.

Apfelsaft einkochen – Vorrat im Glas
Zutaten
- 4 Liter frisch gepresster Apfelsaft, (gemischte Sorten: süß, sauer, Mostäpfel)
- 1 Zimtstange, (optional)
- 1-2 Nelken, (optional)
Anleitungen
- Saft 24–48 Stunden im Kühlschrank klären lassen.
- Klare Flüssigkeit vorsichtig abgießen, durch Kaffeefilter oder Käsetuch seihen.
- Saft schnell erhitzen, bis er anfängt zu kochen.
- Heiß in sterile Gläser füllen, 6 mm Kopfraum lassen.
- Gläser im Wasserbad einkochen: - 500 ml oder 1 Liter: 5 Min (0–300 m Höhe) - 2 Liter: 10 Min (0–300 m Höhe)
- Abkühlen lassen, prüfen, ob die Deckel versiegelt sind.
- Kühl und dunkel lagern.