Du hast dir einen Pressure Canner zugelegt – oder spielst mit dem Gedanken – und willst jetzt endlich loslegen? Super Idee! Denn mit dem richtigen Know-how kannst du auch säurearme Lebensmittel wie Gemüse, Pilze und Hülsenfrüchte sicher haltbar machen – ganz ohne Sorgen vor Botulismus.
➞ Nur die Anleitung? Scroll ganz entspannt nach unten.
➞ Mehr wissen? Lies hier, für welche Lebensmittel sich der Pressure Canner eignet, was der Luftdruck damit zu tun hat, warum Omas Rezepte nicht mehr ausreichen – und wie du sicher einkochst, ganz gleich ob mit Manometer oder Gewicht.
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Für welche Lebensmittel eignet sich der Pressure Canner?
Der Pressure Canner ist dein bester Freund, wenn es um säurearme Lebensmittel geht – also alles, was einen pH-Wert über 4,6 hat. Dazu gehören zum Beispiel:
- Hülsenfrüchte (Bohnen, Linsen, Erbsen)
- Pilze
- Wurzelgemüse wie Möhren, Pastinaken, Rote Bete
- Kürbis
- Mais
- Tomaten ohne Säurezugabe
„Was ist Botulismus und was kannst du dagegen tun?“.
Wichtig: Diese Lebensmittel dürfen nicht im Wasserbad eingekocht werden. Mehr dazu erfährst du in meinem BeitragBeitrag „Sicher Einkochen im Wasserbad – Die perfekte Anleitung für Einsteiger“.
Wenn bei dir Marmelade, Gelee oder säurereiches Obst ins Glas soll (alles mit einem pH-Wert unter 4,6), dann schau unbedingt in meinen
Warum Omas Methode (leider) nicht reicht
„Aber meine Oma hat das auch immer so gemacht!“ – Ja, klar. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass es auch sicher war.
Früher wurde Gemüse oft einfach heiß abgefüllt oder ohne passende Temperaturen eingekocht. Das mag in vielen Fällen gut gegangen sein, doch sicher ist anders. Vor allem eiweißreiche Lebensmittel wie Bohnen oder Erbsen brauchen Temperaturen über 116 °C – die erreichst du nur im Pressure Canner.

Was ist ein Pressure Canner?
Ein Pressure Canner ist ein spezieller Einkochtopf mit Druckfunktion. Anders als ein Schnellkochtopf ist er für das Einkochen von Gläsern gedacht und hat ein größeres Volumen. Dadurch kannst du mehrere Gläser gleichzeitig und vor allem bei konstantem Druck einkochen. Nur so erreichst du die nötigen Temperaturen für säurearme Lebensmittel.
Mehr Details, eine Kaufberatung und Hinweise zur Gerätekontrolle findest du bald im Beitrag „Pressure Canner kaufen: Vorteile, Modelle & sichere Einkochmethoden“.
Wichtige Quellen für getestete Rezepte
Bitte mache keine Experimente mit Eigenkreationen beim Pressure Canning. Verwende nur getestete, wissenschaftlich fundierte Rezepte von vertrauenswürdigen Quellen wie:
- National Center for Home Food Preservation (NCHFP)
- Ball Mason Jars
- Healthy Canning
- Canveganish.de – ich stelle dir auf meinem Blog getestete, sichere Anleitungen in deutscher Sprache zur Verfügung
Der Druck und der Meeresspiegel
Warum ist die Höhenlage wichtig? Ganz einfach: Der Siedepunkt von Wasser sinkt mit zunehmender Höhe. Das bedeutet:
Je höher du wohnst, desto höher muss der Druck im Canner sein, um die nötige Temperatur zu erreichen. Die Einkochzeit erst ab Erreichen des Ziel-Drucks.
Höhe über dem Meeresspiegel | Druck mit Gewicht | Druck mit Manometer |
---|---|---|
0–300 m | 10 psi | 11 psi |
über 300 m | 15 psi | mind. 12 psi |
Einkochen mit Manometer vs. Einkochen mit Gewicht
Es gibt zwei unterschiedliche Systeme, mit denen du den Druck in deinem Canner kontrollieren kannst – und beide haben ihre Fans.
Beim Manometer zeigt dir eine Anzeige exakt an, wie hoch der Druck im Inneren ist. Das hat den Vorteil, dass du sehr präzise arbeiten kannst – aber du musst den Druck auch regelmäßig im Blick behalten und ggf. nachregeln.
Das Gewichtssystem (oft „Weight Gauge“ genannt) funktioniert etwas entspannter: Du wählst das passende Gewicht – zum Beispiel 10 psi für niedrige Höhenlagen – und setzt es auf das Ventil. Sobald es anfängt, regelmäßig zu tanzen oder zu zischen, weißt du: Der richtige Druck ist erreicht.
Beide Varianten sind absolut sicher – entscheidend ist, dass du dein Gerät kennst und dich an die Anleitung hältst. Welcher Druck beim Einkochen mit dem Manometer oder dem Gewicht herrschen muss, entnimmst du den jeweiligen Rezepten. Achte auch darauf, dass die Einkochzeiten je nach System variieren können.
Wichtig: Der Canner muss nach dem Einkochen ganz von allein abdampfen. Schnell abkühlen oder das Ventil öffnen ist ein No-Go, sonst könnten die Gläser nicht richtig abdichten oder sogar platzen.
Gläser sterilisieren – Ja oder Nein?
Die gute Nachricht zuerst: Beim Einkochen im Pressure Canner musst du die Gläser vor dem Befüllen nicht sterilisieren. Die Einkochzeiten sind immer lang genug – und die Temperaturen steigen auf über 116 °C. Ganz anders als beim Wasserbad, wo bei kurzen Zeiten unter 10 Minuten vorher sterilisiert werden sollte.
Es genügt, wenn du die Gläser sauber und heiß gespült vorbereitest. Natürlich solltest du trotzdem auf Sauberkeit achten – vor allem an den Glasrändern, damit später der Deckel dicht schließt.


Der richtige Umgang mit den Gläsern
Beim Einkochen spielt der richtige Umgang mit den Gläsern eine große Rolle. Verwende einen Glasheber und setze die Gläser gerade auf das Gitter im Topf. Kippst du sie beim Einsetzen, kann Flüssigkeit zwischen Rand und Deckel gelangen. Und nach dem Einkochen? Da heißt es: Gläser vorsichtig herausnehmen, auf ein Tuch oder ein Brett stellen und abkühlen lassen. Erst dabei bildet sich das Vakuum vollständig, das für die Haltbarkeit sorgt.
Wenn die Gläser komplett abgekühlt sind, kannst du den Deckel prüfen. Ein sicher verschlossenes Glas erkennst du daran, dass sich der Deckel nach innen wölbt.
Häufige Fragen zum Einkochen im Pressure Canner
1. Kann ich alte Rezepte aus Omas Kochbuch verwenden?
Nur, wenn diese Rezepte nach heutigen Sicherheitsstandards getestet wurden – zum Beispiel durch USDA oder Universitäten. Ansonsten lieber Finger weg, denn veraltete Methoden können gefährlich sein.
2. Was mache ich, wenn der Druck im Pressure Canner absinkt?
Dann musst du die Einkochzeit neu starten, sobald der gewünschte Druck wieder erreicht ist. Nur so ist sichergestellt, dass Keime zuverlässig abgetötet werden.
3. Kann ich mehrere Ebenen Gläser gleichzeitig einkochen?
Ja, wenn dein Pressure Canner groß genug ist. Achte darauf, ein zweites Gitter (Rack) zwischen die Gläserlagen zu legen, damit der Dampf zirkulieren kann.
4. Wie lange sind eingekochte Lebensmittel haltbar?
In der Regel mindestens 12 Monate, bei guter Lagerung oft auch deutlich länger. Der Geschmack kann mit der Zeit nachlassen.
5. Was, wenn sich ein Glas nicht verschlossen hat?
Dann ab in den Kühlschrank und zeitnah verbrauchen. Bitte niemals erneut einkochen!
Schritt-für-Schritt-Anleitung: Einkochen im Pressure Canner
Jetzt geht’s ans Eingemachte! Damit dir das Einkochen spielend gelingt, findest du unten in der druckbaren Rezeptkarte die genaue Schritt-für-Schritt-Anleitung – klar, kompakt und perfekt für die Küche!
Fazit: Pressure Canning leicht gemacht!
Einkochen im Pressure Canner ist kein Hexenwerk – du brauchst nur die richtigen Infos, ein wenig Geduld und getestete Rezepte. Dann kannst du dir ganz entspannt ein gesundes Vorratsregal mit Gemüse, Pilzen und Hülsenfrüchten aufbauen – ganz ohne Konservierungsstoffe und mit maximaler Sicherheit.

Schritt-für-Schritt-Anleitung: Einkochen im Pressure Canner
Anleitungen
Mit Manometer einkochen
- Gib 5–8 cm Wasser in den Canner (laut Herstellerangabe).
- Setze die gefüllten Gläser auf das Gitter im Canner.
- Verschließe den Deckel luftdicht.
- Heize den Canner auf. Wenn kontinuierlich Dampf austritt: 10 Minuten entlüften lassen.
- Schließe das Entlüftungsventil mit einem passenden Gewicht.
- Warte, bis der gewünschte Druck erreicht ist, den das jeweilige Rezept vorschreibt (z. B. 11 psi). Erst dann startet die Einkochzeit.
- Achte darauf, dass das Gewicht auf dem Entlüftungsventil regelmäßig schwingt.
- Halte den Druck konstant über die gesamte Einkochzeit und kontrolliere das Manometer regelmäßig.
- Schalte den Herd aus und warte, bis der Druck von selbst auf 0 gefallen ist.
- Öffne den Deckel erst danach vorsichtig und entnimm die Gläser.
- Abkühlen lassen, Deckel prüfen, beschriften, kühl und dunkel lagern.
Mit Gewicht(10/15 psi) einkochen
- Gib 5–8 cm Wasser in den Canner.
- Gläser auf Gitter stellen, Deckel schließen.
- Heize auf – lasse den Dampf 10 Minuten entweichen.
- Setze das passende Gewicht (z. B. 10 psi) auf das Ventil.
- Sobald das Gewicht regelmäßig „tanzt“, beginnt die Einkochzeit.
- Halte die Hitze so, dass das Gewicht gleichmäßig arbeitet.
- Nach Ablauf der Zeit: Herd ausschalten und den Druck von selbst abfallen lassen.
- Gläser entnehmen, abkühlen lassen, prüfen, beschriften, lagern.